Der Gemeinsame Markt, ein Erfolg für Europa und für Frankreich

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Besonders spektakulär sind in den letzten Jahren die Fortschritte der sechs Länder des Gemeinsamen Marktes gewesen (siehe Tabelle). Ihre Währungsreserven (Gold und konvertierbare Devisen) beliefen sich Ende 1965 auf 19.528 Millionen Dollar und übertrafen hiermit bei weitem die Fonds der USA (14.687 Millionen).

Auf dem Weg zur Einheit
Dieser erstaunliche Aufschwung wurde von einer politischen und ethischen Wiederbelebung begleitet. Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit hat in den freien Nationen des alten Kontinents das Bewusstsein für ihre Gemeinsamkeiten geschärft, und sie darin bestärkt, ihre Feindseligkeiten nationalistischer Prägung in den Hintergrund zu drängen. Die Union erscheint als einziges Mittel, eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem Druck des sowjetischen Blocks zu bewahren. Der Verlust der Kolonialreiche hat sich auch in diesem Sinne ausgewirkt: Zurückgezogenheit Europas, Beilegung der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bestehenden Rivalitäten, Solidaritätsgefühl angesichts der Aufstiegs der farbigen Völker.
Dieser Kurs zur Einheit, der wahrscheinlich einen Meilenstein in der Geschichte des Westens darstellt, hat durch eine ganze Anzahl von supranationalen Institutionen Gestalt angenommen.

Übersetzung: Isabelle Quillévéré